Unterhalt an bedürftige Personen: Unterhaltshöchstbetrag erhöht

Unterhalt an bedürftige Personen: Erhöhung des Unterhaltshöchstbetrages
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Unterhaltsleistungen an bedürftige Personen sind bis zum Höchstbetrag von 8.820 Euro (2017) bzw. 8.652 Euro (2016) als außergewöhnliche Belastungen besonderer Art absetzbar, ohne dass eine zumutbare Belastung angerechnet wird (§ 33a Abs. 1 EStG). Dieser abzugsfähige Unterhaltshöchstbetrag orientiert sich dabei am steuerlichen Grundfreibetrag.

Aktuell wird ab dem 1.1.2018 der Unterhaltshöchstbetrag von 8. 820 Euro auf 9. 000 Euro angehoben (§ 33a Abs. 1 EStG, geändert durch das „Gesetz zur Umsetzung der Änderungen der EU-Amtshilferichtlinie und von weiteren Maßnahmen gegen Gewinnkürzungen und -verlagerungen“ vom 20.12.2016).

Versicherungsbeiträge zusätzlich absetzen

Der Unterhaltshöchstbetrag wird häufig nicht in dieser Höhe gewährt, sondern gekürzt. Und zwar um ein Zwölftel für jeden vollen Kalendermonat, in dem die Voraussetzungen nicht gegeben sind, um eigene Einkünfte und Bezüge des Unterhaltsempfänger, die über den Anrechnungsfreibetrag von 624 EUR hinausgehen, sowie um ein, zwei oder drei Viertel, wenn der Unterhaltsempfänger in einem Land mit niedrigerem Lebensstandard lebt.

Unterhaltshöchstbetrag für im Ausland lebende Personen

Falls der Unterhaltsempfänger in einem Land mit niedrigerem Lebensstandard lebt, werden Höchstbetrag und Anrechnungsfreibetrag entsprechend der Ländergruppeneinteilung um ein, zwei oder drei Viertel gekürzt

Lohnsteuer kompakt

Falls der Unterhaltszahler für den Unterhaltsempfänger auch Beiträge zur Basiskranken- und Pflegepflichtversicherung übernimmt, sind diese Beiträge über den Höchstbetrag hinaus absetzbar. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie die Beiträge an die bedürftige Person zahlen, damit diese ihre Beitragspflicht erfüllen kann, oder ob Sie die Beiträge direkt an das Versicherungsunternehmen leisten im Wege des abgekürzten Zahlungsweges.

Noch besser: Es ist nicht notwendig, dass die Beiträge tatsächlich vom Unterhaltszahler gezahlt oder erstattet wurden. Vielmehr genügt es für die Erhöhung des Höchstbetrages, wenn der Unterhaltszahler seiner Unterhaltsverpflichtung nachkommt. Dabei ist die Gewährung von Sachunterhalt, z. B. Unterkunft und Verpflegung, bereits ausreichend (R 33a.1 Abs. 5 EStR).

Kommentar zu “Unterhalt an bedürftige Personen: Unterhaltshöchstbetrag erhöht”

  1. P. Uricchio

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich bin zu 100 % /texte/2023/310/ schwerbehindert und habe Pflegegrad 2. Durch meine geringe Rente und die hohen Fixkosten, z.B. Miete und Krankenkassenbeitrag, bin auf finanzielle Hilfe angewiesen. Diese bekomme ich u.a. von einem früheren Arbeitskollegen, der durch seine Tätigkeit sehr gut verdient.
    Das Finanzamt München lehnt jedoch die geltend gemachten Unterhaltsleistungen ab, mit der Begründung dass die „unterhaltene Person nicht zum unterhaltsberechtigten Personenkreis zählt,“ Ist das richtig ? Was kann ich machen ?

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